Mein Wahlkreis

In kaum einer anderen Stadt in Deutschland wird die Schere zwischen Arm und Reich so deutlich wie in meinem Wahlkreis in Frankfurt am Main. 
Während auf der einen Seite Millionäre und Milliardäre Korken knallen lassen, wenn an der Frankfurter Börse mal wieder die Aktienkurse steigen und ihnen horrende Dividenden blühen, leben Menschen rund um Frankfurt in bitterer Armut. Ob Menschen, die auf der Straße leben, weil sie durch unbezahlbare Mieten in die Obdachlosigkeit fallen oder Familien, die kaum wissen, wie sie über die Runden kommen sollen und in viel zu kleinen Wohnungen hausen, weil alle anderen für sie nicht zu bezahlen sind.

Mein Wahlkreis in Frankfurt prägte mich politisch enorm und führte mir die Frage nach Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in vielfacher Weise vor Augen. Die himmelschreiende Ungerechtigkeit und die Suche nach Alternativen ist der Antrieb für meine Politik. Wenn ich nach Frankfurt schaue wird mir jedes Mal klar, dass der status quo nicht sein müsste, wenn die oberen Einkommen ihre gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und endlich zur Kasse gebeten würden. Armut ist keine Naturgewalt. Sie ist menschengemacht und sie kann durch demokratisch getroffene Entscheidungen überwunden werden. Gleiches gilt für Deutschland und weltweit, denn wenn die oberen 1 Prozent die Hälfte des weltweiten Einkommens besitzen, dann kann nicht von einer gerechten Gesellschaft gesprochen werden.

In Frankfurt erlebt man all die Auswüchse einer ungerechten Politik: Rassismus und racial profiling sind an der Tagesordnung. Gute Bildung gibt es meist für diejenigen, die ein dickes Portemonnaie haben. Freizeitangebote sind eine Frage des Geldes. Und das vielseitige kulturelle Angebot, dass eine Stadt wie Frankfurt bietet, können sich nur diejenigen leisten, die ein hohes Nettoeinkommen haben.

Gleichzeitig gibt es in Frankfurt am Main aber eine breite Zivilgesellschaft, die sich gegen diese Zustände wehrt, ob Mieter*inneninitiativen oder antirassistische Vereine, ob Eintracht Frankfurt als Fußballverein oder wir als Fraktion im Frankfurter Römer. Frankfurt kann mehr und hat mehr. Dafür versuche auch ich seit vielen Jahren meinen Beitrag zu leisten.